Umgebindehäuser
Speziell in Hinterhermsdorf und in Saupsdorf, aber auch in der Stadt Sebnitz fndet man eine große Anzahl Umgebindehäuser. Die Ortslage Hinterhermsdorf hat mit 71 Objekten die größte Dichte der Umgebindehausbauten im Landkreis.
Das Umgebindehaus ist ein besonderer Haustyp, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet. Das heutige Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Niederschlesien über die Oberlausitz und Nordböhmen bis ins Elbsandsteingebirge sowie in der Niederlausitz, dem Erzgebirge, im Vogtland sowie in Ostthüringen.
Beim Umgebindehaus sind Stubenkörper und Dach bzw. Stubenkörper und Obergeschoss baulich getrennt. Das Hauptkennzeichen des Normaltyps ist „ein hölzernes Stützensystem, welches auf zwei oder drei Seiten um eine Block- oder Bohlenstube des Hauses herumgeführt wird mit der Aufgabe, den Stubenkörper von der Last des Daches (bei einstöckigen Häusern) bzw. des Daches und Oberstockes (bei zweistöckigen Häusern) zu befreien.“ (F. Delitz).
Die Blockstube (Wohnbereich), befindet sich meist an der östlichen oder südlichen Giebelseite, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Der Wirtschaftsbereich in Massivbauweise (meist aus Feldsteinmauerwerk) befindet sich der Blockstube gegenüber. Über der Blockstube ruhen Obergeschoss oder Dach auf Holzsäulen, die im Dreiecksverbund stabilisiert sind. Die Stube liegt unabhängig von den tragenden Elementen unter dieser Konstruktion und kann frei arbeiten.
Viele Umgebindehäuser bieten mit Gästezimmern und Ferienwohnungen die Möglichkeit, das besondere Flair eines Umgebindehauses hautnah zu erleben.